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Ablauf Jahresabschlussprüfung

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Ablauf Jahresab­schlussprü­fung: Wie läuft eine geset­zliche oder frei­willige Jahresab­schlussprü­fung eigentlich ab – und was kommt auf mich als Unternehmen zu?

Die Jahresab­schlussprü­fung fol­gt einem klar struk­turi­erten Ablauf – von der Auf­tragsan­nahme über die Prü­fungs­durch­führung bis hin zum Prü­fungs­bericht. Ziel ist es, festzustellen, ob der Jahresab­schluss den geset­zlichen Vorschriften entspricht und ein zutr­e­f­fend­es Bild der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage ver­mit­telt (§ 317 HGB).

Auf­tragsklärung und Vorbereitung

Zunächst wird ein Prü­fungsver­trag (auch Prü­fungsauf­trag genan­nt) geschlossen. Darin geregelt:

  • Umfang (Pflicht- oder frei­willige Prüfung)
  • Prüfkri­te­rien (HGB, ggf. IFRS)
  • Zeit­plan und Ansprechpartner
  • Hin­weise zur Unab­hängigkeit (§ 319 HGB)

Oft find­et ein Vorge­spräch statt, in dem das Unternehmen Fra­gen stellen und offene Punk­te klären kann.

Dem Prü­fungsver­trag liegt bei geset­zlichen Pflicht­prü­fun­gen ein Gesellschafterbeschluss bzw. Beschluss ein­er Hauptver­samm­lung über die Bestel­lung eines Wirtschaft­sprüfers oder ein­er Wirtschaft­sprü­fungs­ge­sellschaft zum geset­zlichen Jahresab­schlussprüfer zugrunde.

Vor­bere­i­t­ende Unter­la­gen­prü­fung (Prü­fungs­pla­nung)

Der Wirtschaft­sprüfer fordert erste Unter­la­gen an, z. B.:

  • Vor­jahresab­schlüsse
  • Buch­hal­tungs­dat­en
  • Organ­i­gramme
  • Verträge
  • Inven­tarlis­ten

Auf Basis dieser Unter­la­gen erstellt er eine risikoori­en­tierte Prü­fungs­pla­nung (IDW PS 261 n.F.). Bere­iche mit hoher Fehler­an­fäl­ligkeit oder Bilanzrel­e­vanz wer­den inten­siv­er geprüft.

Vor­prü­fung (Inter­im Audit)

Oft find­et schon vor dem Abschlussstich­tag eine Vor­prü­fung statt. Ziel:

  • Prü­fung intern­er Kontrollen
  • Ver­fahrens­doku­men­ta­tion
  • Bew­er­tung der Buchhaltungssysteme
  • Abstim­mung mit Steuerberater

Vorteil: Frühzeit­ige Fest­stel­lun­gen kön­nen noch kor­rigiert wer­den, bevor der Abschluss final erstellt wird.

Haupt­prü­fung nach Bilanzstichtag

Jet­zt begin­nt die eigentliche Prü­fung des Jahresabschlusses:

  • Abstim­mung von Kontensalden
  • Nach­weis von Forderun­gen, Verbindlichkeit­en, Rückstellungen
  • Bew­er­tung von Vor­räten, Anla­gen, Beteiligungen
  • Prü­fung Anhang und Lagebericht
  • Beach­tung von geset­zlichen Vorschriften (§§ 238–289 HGB), gesellschaft­srechtlichen Vorschriften (AktG, Gmb­HG) und der Satzung in Bezug auf Buch­führung und Rechnungslegung
  • Son­stige Prü­fungs­felder auf­grund geset­zlich­er und frei­williger (vere­in­barter) Erweiterun­gen des Prü­fung­sum­fangs (z.B. Prü­fung der Ord­nungsmäßigkeit der Geschäfts­führung nach § 53 HGrG)

Beson­ders wichtig: Beleg­prü­fung, Plau­si­bil­ität­skon­trollen, Inter­views mit Geschäfts­führung, ggf. Betriebsbegehung.

Erstel­lung des Prü­fungs­berichts und Bestätigungsvermerk

Nach Abschluss der Prü­fung erstellt der Prüfer zwei zen­trale Dokumente:

  • Prü­fungs­bericht: Detail­lierte Darstel­lung der Prü­fung­shand­lun­gen und ‑ergeb­nisse
  • Bestä­ti­gungsver­merk: Kurze Stel­lung­nahme, ob der Abschluss den geset­zlichen Anforderun­gen entspricht

Wird kein uneingeschränk­ter Bestä­ti­gungsver­merk erteilt, enthält der Bericht entsprechende Hin­weise oder Einschränkungen.

Abschlussge­spräch und Kommunikation

Der Wirtschaft­sprüfer bespricht die Ergeb­nisse mit der Geschäfts­führung und ggf. dem Auf­sicht­srat. The­men sind u. a.:

  • Gefun­dene Auf­fäl­ligkeit­en oder Risiken
  • Verbesserungsvorschläge für interne Prozesse
  • Hin­weise auf kün­ftige Bilanzierungsthemen

Danach erfol­gt die Offen­le­gung im Unternehmen­sreg­is­ter, ggf. auch die Weit­er­gabe an Banken, Gesellschafter oder Investoren.

Ablauf Jahresabschlussprüfung

Ergänzende Fra­gen & Antworten

Wie lange dauert eine Jahresabschlussprüfung?

Je nach Unternehmensgröße und Vor­bere­itung zwis­chen 4 und 8 Wochen.

Bei Vor­prü­fung und guter Zusam­me­nar­beit oft deut­lich schneller.

Was kann ich als Unternehmen tun, um die Prü­fung effizien­ter zu machen?
  • Frühzeit­ig Unter­la­gen bereithalten
  • Ansprech­part­ner benennen
  • Fra­gen proak­tiv klären
  • Ord­nungs­gemäße Buch­führung sicherstellen

Ein struk­turi­ert­er Daten­raum oder dig­i­tale Buch­hal­tungstools helfen enorm.

Ist der Ablauf bei frei­willi­gen Prü­fun­gen anders?

Nein – der Ablauf ist nahezu iden­tisch. Unter­schiede beste­hen lediglich im Prü­fung­sum­fang und in der Veröf­fentlichungspflicht. Bei frei­williger Prü­fung kann man den Fokus stärk­er auf indi­vidu­elle Fragestel­lun­gen leg­en. Wir ver­weisen hierzu auch auf unsere Blog­beiträge zu geset­zlichen und frei­willi­gen Jahresab­schlussprü­fun­gen.

Was passiert, wenn Män­gel ent­deckt werden?

Der Prüfer kann den Bestä­ti­gungsver­merk ein­schränken, ver­sagen oder Hin­weise geben. In der Prax­is wer­den viele Män­gel aber auf­grund von Hin­weisen des Abschlussprüfers im Laufe der Prü­fung behoben, so dass es zu kein­er Ein­schränkung bzw. Ver­sa­gung kommt.

Faz­it zum Ablauf Jahresab­schlussprü­fung: Gut vor­bere­it­et ist halb geprüft

Eine Jahresab­schlussprü­fung ist kein bürokratis­ch­er Akt, son­dern ein wichtiges Instru­ment zur Ver­trauens­bil­dung, Risiko­min­imierung und Trans­parenz. Wer den Ablauf ken­nt und sich gut vor­bere­it­et, gewin­nt Sicher­heit – und Zeit.

Wie kön­nen wir Sie als Steuer­ber­ater und Wirtschaft­sprüfer unterstützen?

Wir als Steuer­ber­ater und Wirtschaft­sprüfer haben umfan­gre­iche Erfahrung sowohl in der Erstel­lung oder Prü­fung der Jahresab­schlüsse als auch in der Zusam­me­nar­beit mit Wirtschaft­sprüfern im Rah­men der Begleitung ein­er Jahresab­schlussprü­fung. Wir kön­nen Sie auf eine Jahresab­schlussprü­fung opti­mal vorbereiten.

Wie geht es weit­er / Kontaktaufnahme

Kon­tak­tieren Sie uns ein­fach unter ein­er der hier angegebe­nen Tele­fon­num­mern oder Mail-Adressen.